Die 5 größten Pain Points der Pflegedienstleister

Sie als Manager und Pflegedienstleiter stehen vor der Aufgabe, aktuell gleich 5 große Herausforderungen gleichzeitig bewältigen zu müssen: Personalmangel, Digitalisierung, Refinanzierung der Leistungen, Überbordende Bürokratie 
und Gewinnung von Führungsnachwuchs. Wer als Gesundheitsdienstleister diese Herausforderungen am effektivsten bewältigen kann, ist am Markt vorn dabei.

 

1. Struktureller Personalmangel

Der Personalmangel wird bei steigender Nachfrage von Patienten und Bewohnern besonders deutlich. Der Arbeitsmarkt ist heute bereits leergefegt und die Gesundheitsdienstleister werben sich das Personal gegenseitig ab. Es hat sich hierbei etabliert, hohe Prämien zu zahlen, die mittlerweile die Schallmauer von 10.000 € durchbrochen haben. Auch das Tariftreuegesetz, welches in einigen Fällen zu starken Lohnsteigerungen bei privaten Altenhilfeträgern geführt hat, hat keine grundlegende Veränderung herbeigeführt. Zudem verschärft sich die demografische Entwicklung, da in den kommenden Jahren immer mehr Babyboomer in Rente gehen und somit nicht nur ein quantitativer Verlust, sondern auch ein Verlust an Berufserfahrung für die Träger entsteht.

2. Digitalisierung

Ein pflegebedürftiger Mensch lässt sich nicht per Mausklick vom heimischen Schreibtisch aus betreuen. Allerdings gibt es auch im Gesundheitsbereich viele digitale Möglichkeiten, die die Arbeit erleichtern und sowohl dem Patienten als auch dem Mitarbeiter zugute kommen. Der bürokratische Aufwand im Gesundheitswesen kann durch digitale Lösungen effektiver und zeitsparender bewältigt werden. Manche digitale Lösungen sind aufgrund politischer Fehlentwicklungen bereits weiter vorangeschritten als die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Arbeitgeber im Gesundheitsbereich, die bereits über eine hohe Digitalisierungsgrad verfügen, gelten als innovativ und attraktiv. Solche Arbeitgeber ziehen auch entsprechende Mitarbeiter an.

3. Refinanzierung der Leistungen

Gerade im Zusammenhang mit dem Tarifvertragsgesetz hat sich schnell gezeigt, dass einige Kostenträger nicht bereit sind, die steigenden Personalkosten vollständig auszugleichen. Bei privaten Trägern werden Posten wie Fahrzeuge auf 1%-Reglung und private Altersvorsorge außer Acht gelassen. Doch gerade diese beiden Lohnergänzungsleistungen sind beliebte Methoden, um Personal zu gewinnen und zu halten. Ähnliches zeigt sich auch bei den Sachkosten: Hier haben die Kostenträger oft klare Vorstellungen davon, wie die Kostenverteilung „Personal“ sowie „Sach- und Overheadkosten“ aussehen soll. Selbst wenn die Träger ausführlich argumentieren, werden ihre Erklärungen oft ignoriert. Obwohl sie Anspruch auf Refinanzierung haben, weigern sich die Kostenträger, eine entsprechende Vergütung zu zahlen. In diesen Fällen bleibt oft nur der langwierige und mühsame Weg zur Schiedsstelle.

4. Überbordende Bürokratie

Pflegeheime und ambulante Pflegedienste werden einmal im Jahr vom Medizinischen Dienst (MD) auf die Erfüllung bürokratischer Standards geprüft. Es müssen umfangreiche Pflegepläne für jeden Bewohner bzw. Patienten vorgelegt werden, in denen jeder Handgriff detailliert beschrieben ist. In der stationären Altenhilfe kommt es sogar zu einer Doppelprüfung durch die Heimaufsicht, die ebenfalls jedes Jahr vor Ort ist. Neben den obligatorischen Prüfungen durch das Gesundheitsamt, das Veterinäramt und die Berufsgenossenschaften verursachen auch rein verwaltungstechnische Aufgaben wie der Prozess der Azubi-Refinanzierung, die Investitionskostenförderung (nur in NRW), das Erstellen von Pflegestatistiken und vieles mehr erheblichen Aufwand. Trotz gegenteiliger politischer Beteuerungen ist eine Vereinfachung des Alltags nicht erkennbar - im Gegenteil. Diese Tätigkeiten erfordern Ressourcen in allen Bereichen eines Gesundheitsbetriebs, werden jedoch von den Kostenträgern am Ende des Tages nicht refinanziert.

5. Gewinnung von Führungskräftenachwuchs

Diese Herausforderung ist kaum im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Allerdings stellt der Mangel an qualifizierten Führungskräften ein bekanntes Problem in der Branche dar. Die Gründe sind vielfältig: In der Altenpflege sind die Ausbildungsgänge für leitende Pflegefachkräfte ("Pflegedienstleitung") oft nicht ausreichend, um auf die Praxis angemessen vorzubereiten. Auch die Bezahlung steht in keinem Verhältnis zur Verantwortung. Ein weiteres Problem in der Gesundheitsbranche ist die Unterbesetzung: Besonders Führungskräfte tragen die Verantwortung, eine ausreichende quantitativ und qualitativ hochwertige Versorgung von Patienten und Bewohnern sicherzustellen. Dies führt oft zu ungewolltem Stress, der über Jahre hinweg krankheitsfördernd ist. Zudem herrscht in der Generation Z wenig Begeisterung für traditionelle Führungsverantwortung. 

Die hier beschriebenen Herausforderungen wirken bereits heute und werden in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. Nur wer intelligente und kreative Lösungen findet, wird sich auf dem Markt behaupten können. Nicht jedes Problem muss man auch alleine lösen können. Gerade was das Thema Digitalisierung betrifft, hilft Ihnen KOMSA mit ihrem Partnernetzwerk und deren Lösungen. Kontaktieren Sie uns einfach und wir beraten Sie gern.

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