NIS2 und KRITIS: Wie Unternehmen sich auf die neuen Anforderungen vorbereiten können

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Die NIS2-Richtlinie und das Thema Kritische Infrastrukturen (KRITIS) gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie Unternehmen vor neue regulatorische Herausforderungen stellen. Vor allem Organisationen in sensiblen Branchen wie Energie, Gesundheit oder Telekommunikation müssen ihre IT-Sicherheitsstandards anpassen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Doch was bedeutet das konkret? In diesem Beitrag erklären wir, was hinter NIS2 und KRITIS steckt, welche Branchen betroffen sind und wie Unternehmen sich präventiv vorbereiten können.

Folgende Themen werden in diesem Beitrag behandelt:

Was ist die NIS2-Richtlinie und warum wurde sie eingeführt?

Die NIS2-Richtlinie stellt eine wichtige europäische Verordnung dar, die darauf abzielt, die Cybersicherheit innerhalb der EU zu verbessern. Sie richtet sich an Unternehmen und Organisationen in kritischen Sektoren, um deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen zu erhöhen. Diese Regelung baut auf der ursprünglichen NIS-Richtlinie auf, erweitert jedoch die Anforderungen und verschärft die Vorschriften für systemrelevante Organisationen. Das Hauptziel besteht darin, europaweit einheitliche Sicherheitsstandards zu etablieren und die Abwehr gegen digitale Angriffe zu stärken, um potenzielle Risiken für die europäische Infrastruktur zu minimieren.

Welche Unternehmen und Branchen sind betroffen?

Die NIS2-Richtlinie betrifft Unternehmen in Sektoren, die als besonders anfällig für Cyberangriffe gelten, weil sie als "kritische Infrastrukturen" klassifiziert sind. Zu diesen Sektoren gehören:

  • Energieversorgung: Unternehmen, die Strom, Gas oder Öl bereitstellen
  • Gesundheitswesen: Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen und Unternehmen der Pharmaindustrie
  • Telekommunikation: Anbieter von Kommunikationsdiensten und Netzbetreiber
  • Wasserwirtschaft: Betriebe im Bereich Trinkwasseraufbereitung und Abwasserentsorgung
  • Finanzsektor: Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister

Diese Branchen müssen besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen treffen, um ihre Systeme vor potenziellen Angriffen zu schützen.

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Christof Legat (KOMSA) und Felix Elflein (ECS) diskutieren in Folge 8 von „Future Tech Trends“, was Unternehmen bezüglich NIS2 und KRITIS wissen müssen.

Zur Folge

Welche Anforderungen stellt NIS2 an Unternehmen?

Die NIS2-Richtlinie legt verschiedene Anforderungen fest, die Unternehmen erfüllen müssen, um ihre Sicherheitsvorkehrungen zu optimieren und ihre IT-Infrastruktur zu schützen:

  • Risikomanagement: Unternehmen müssen ein umfassendes Risikomanagementsystem entwickeln, das potenzielle Bedrohungen erkennt und geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreift.
  • Reaktions- und Meldesystem: Bei einem Cybervorfall müssen Unternehmen innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens reagieren und den Vorfall melden.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Die Systeme der Unternehmen müssen regelmäßig überprüft und auf Sicherheitslücken hin untersucht werden, um frühzeitig Schwachstellen zu beheben.
  • Mitarbeiterschulung: Um das Sicherheitsniveau insgesamt zu verbessern, ist eine regelmäßige Schulung der Mitarbeiter notwendig, um ein besseres Verständnis für Cybersicherheit zu schaffen.

Unternehmen sind zudem verpflichtet, ihre IT-Sicherheitsstrategien regelmäßig zu überprüfen und auf den neuesten Stand zu bringen.

Wie können Unternehmen sich auf die neuen Anforderungen vorbereiten?

Die Umsetzung der NIS2-Vorgaben erfordert eine gründliche Überprüfung der bestehenden IT-Infrastruktur und eine Anpassung an die neuen Standards. Hier sind einige Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können:

1) Moderne IT-Sicherheitstechnologien einsetzen: Unternehmen sollten in fortschrittliche Sicherheitslösungen investieren, die regelmäßig mit Sicherheitsupdates versorgt werden und proaktiv gegen Cyberbedrohungen schützen.

2) Schulungsprogramme für Mitarbeiter: Regelmäßige Weiterbildungen im Bereich Cybersicherheit und Risikomanagement helfen den Mitarbeitern, Sicherheitsrisiken zu erkennen und zu vermeiden.

3) Compliance-Prüfungen durchführen: Unternehmen sollten regelmäßig Audits und Überprüfungen ihrer IT-Systeme durchführen, um sicherzustellen, dass sie die Vorgaben der NIS2-Richtlinie einhalten.

Durch diese proaktive Herangehensweise können Unternehmen nicht nur den NIS2-Vorgaben gerecht werden, sondern auch ihre IT-Sicherheit langfristig verbessern und Cyberrisiken minimieren.

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Fazit

Die NIS2-Richtlinie setzt neue Standards für die Cybersicherheit in Europa und fordert Unternehmen auf, proaktiv zu handeln. Durch eine klare Strategie, Investitionen in sichere Technologien und Modelle wie Device as a Service können Unternehmen nicht nur den Anforderungen gerecht werden, sondern auch ihre eigene Widerstandsfähigkeit stärken. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit den neuen Vorgaben vertraut zu machen und die eigene IT-Infrastruktur zukunftssicher zu gestalten.

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